LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte

Oberhausen

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LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte

Höchst idyllisch, die „Wiege der Ruhrindustrie“: Neben den Resten der ersten Eisenhütte im Ruhrgebiet – anno 1758 – spiegeln sich dort Kontorgebäude und einstiges Wohnhaus des Hüttenleiters als gediegenes Fachwerk im Weiher des Elpenbachs. Johann Eberhard Pfandhöfer, dubioser Hüttenmeister aus Siegen, steht gleich zu Beginn im Zentrum des Machtgerangels, das die Geburt der Ruhrindustrie begleitet …

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… Denn unmittelbar an die St. Antony-Hütte im kurkölnischen Recklinghausen grenzen zwei rivalisierende politische Mächte: das preußische Herzogtum Kleve und das Reichsstift Essen. Die gründen 1781 und 1791 ganz in der Nähe die Hütten Gute Hoffnung und Neu-Essen. Pfandhöfer wechselt in dem neu entstandenen Industriegebiet glücklos die Seiten, häuft Schulden an und flieht zuletzt in die Niederlande.

Der Machtpoker um die St. Antony-Hütte vereint Persönlichkeiten, die die Entstehung des Ruhrgebiets maßgeblich prägen. Den Anstoß gibt Freiherr Franz von der Wenge, geschäftstüchtiger Domkapitular zu Münster. Um 1740 stößt er in der Gegend auf Raseneisenstein und sieht sofort das Potenzial seiner Entdeckung. Allerdings zieht sich der Genehmigungsprozess für das angestrebte Hüttenwerk noch viele Jahre hin, und auch nach dem Anblasen des Hochofens 1758 steht der Betrieb unter einem schlechten Stern: Gusseisenprodukte wie Töpfe und Pfannen, die die Hütte neben Roheisen produziert, sind von schlechter Qualität, und schon nach anderthalb Monaten sind die Rohstofflager leer.
Am Ende zieht sich Freiherr von der Wenge aus dem Geschäft zurück und verpachtet die Hütte. Mit den Konkurrenzbetrieben Gute Hoffnung und Neu-Essen betreten zugleich neue Protagonisten die Bühne des entstehenden Ruhrgebiets: Helene Amalie Krupp, die 1798 vorübergehend die Gutehoffnungshütte erwirbt und bei der sich der Siegener Hüttenmeister Johann Eberhard Pfandhöfer heillos verschuldet, außerdem Gottlob Jacobi, Hüttenmeister von Neu-Essen, und nicht zuletzt die Brüder Franz und Gerhard Haniel, die 1808 gemeinsam mit Jacobi und Heinrich Arnold Huyssen die „Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen“ gründen, zwei Jahre später die Hütten St. Antony, Gute Hoffnung und Neu-Essen zusammenführen und so die Basis für das spätere Weltunternehmen Gutehoffnungshütte legen.
1843 endet der Hüttenbetrieb auf St. Antony. Die Eisengießerei produziert noch bis 1877. Den historischen Betriebsaufbau veranschaulicht ein Grabungsfeld mit den archäologischen Resten der Eisenhütte unter einem futuristischen Stahldach.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte

Al:

Und hier – täteretäää! Die Geburtsstätte der modernen Eisenverhüttung, Schmelzpunkt der Industrie im Ruhrgebiet, Heimat der …

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Al: Und hier – täteretäää! Die Geburtsstätte der modernen Eisenverhüttung, Schmelzpunkt der Industrie im Ruhrgebiet, Heimat der …

Lu: Dass ich nicht lache – erzähl mir doch keine Dönekes! Erstens sieht es hier genauso aus wie in meiner Heimat im Sauerland: Bach, Teich, Hütte, Ofen – und zweitens kam doch der hochgelobte Herr Hüttenmeister aus dem tiefsten Siegerland, nicht wahr?

Al: Egal – hier hat aber alles angefangen! Schau’ Dir doch erstmal dieses ausgeklügelte Ensemble aus Technologie und Raffinesse an!

Lu: Kenne ich alles schon. Können wir auch! Aber den guten Glauben lasse ich Dir – hoffnungsloser Fall!

Al: Und das Erz lag praktisch auf der Straße – äh – unter dem Rasen …

Lu: … aber den ersten Hochofen haben „Gastarbeiter“ aus dem Ausland hier gebaut, nachdem es jahrelang Zoff gab – um die Reinhaltung des Baches! Rund lief das nun wirklich nicht!

Al: Aller Anfang ist eben schwer !

Lu: Schwer beeindruckt bin ich nicht! Hier gibt es keine Hoffnung mehr – Zankapfel-Hütte – über Generationen!

Informationen zum Besuch

Adresse:
Antoniestraße 32-34
46119 Oberhausen
Tel. 02234/9921555
info@kulturland-rheinland.de
www.industriemuseum.lvr.de
 

Öffnungszeiten:
Di–Fr: 10–17 Uhr
Sa/So/Feiertage: 11–18 Uhr

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Die St. Antony-Hütte Früher und Heute