Bigge- und Listertalsperre

Olpe

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Bigge- und Listertalsperre

„Natur pur“ könnte man denken, wer die verschlungene Seenplatte aus Bigge- und Listertalsperre zum ersten Mal sieht. Doch diese enorme Wasserfläche mit ihren verträumten Badestellen und den begleitenden Rad- und Wanderwegen ist eine Landschaft aus Menschenhand. Die liegt nicht zufällig nur eine Stunde vom Ruhrgebiet entfernt, das seinen Durst vor allem aus den Quellen und Stauseen des Sauerlands stillt …

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… Tatsächlich liegt der Wasserverbrauch im Revier während der Hochphase der Industrialisierung siebenmal höher als im Rest des Landes. Erst die Aufstauung der Bigge in den 1960er Jahren kann die Versorgung endgültig sichern. Dass die Talsperre längst ein attraktives Freizeit- und Ausflugsziel ist, beweisen ungezählte Wanderer, Radfahrer, Bootspassagiere, Segler, Surfer, Angler und sogar Taucher.

Tauchen müssten heute auch die, deren Heimat seinerzeit in den Fluten versinkt. Rund 2.550 Menschen nimmt die Biggetalsperre Haus, Geschäft und oft auch den Geburtsort. Manche von denen, die schon der Bau der 1912 fertiggestellten Listertalsperre zur Umsiedlung zwingt, erleiden dasselbe Schicksal nun ein weiteres Mal. Begleitet wird der Exodus vom Getöse der damals größten Baustelle Europas. Von 1957 bis 1965 entstehen acht große und 24 kleinere Brücken, knapp 70 Kilometer Straßen und Radwege, eine komplett neu angelegte Bahnlinie und das Sperrbauwerk in Gestalt eines 52 Meter hohen Felsschüttdamms mit Asphaltbeton-Außendichtung. Die ersten Planungen dafür gehen noch auf das Jahr 1938 zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg und unter dem Eindruck der wachsenden Bevölkerungszahlen im florierenden Ruhrgebiet macht der nordrhein-westfälische Landtag 1956 mit einem Finanzierungsgesetz den Weg für das Jahrhundertprojekt frei.

Der neue Biggesee ist bis zu 52 Meter tief und grenzt direkt an die Staumauer der Listertalsperre, die dadurch die Funktion eines Vorbeckens bekommt. Gemeinsam mit zwölf weiteren Stauseen des Ruhrverbands regulieren sie den Wasserstand der Ruhr und sorgen dafür, dass das Ruhrgebiet stets ausreichend mit Wasser versorgt ist. Darüber hinaus schützen sie die Städte und Gemeinden, die flussabwärts an Lenne und Ruhr liegen, vor Hochwasser und Überschwemmungen. Nicht zuletzt nutzt ein Wasserkraftwerk den regelmäßigen Wasserabfluss zur Stromerzeugung – das Jahresvolumen entspricht dem Jahresverbrauch von fast 10.000 Haushalten. Diese und weitere spannende Einblicke in die technischen Aspekte des Talsperrenbetriebs erhalten Besucher bei einer Führung rund um den Biggedamm.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Bigge- und Listertalsperre

Lu:

Attendorn voraus – übrigens schon wieder eine alte Hansestadt, ebenso wie Olpe. Beide liegen an der Bigge.

Vollständiger Dialogtext
Lu: Attendorn voraus – übrigens schon wieder eine alte Hansestadt, ebenso wie Olpe. Beide liegen an der Bigge.

Al: Ich versteh’ schon. Du willst mir weismachen, dass die Sauerländer schon immer wussten, wie der Hase läuft?

Lu: Hanse, nicht Hase. Das waren Hansestädte wie Essen, Duisburg oder Bochum. Handel, Schifffahrt … dämmert da was?

Al: Schifffahrt von Attendorn nach Olpe. Dass ich nicht lache. Am besten auf dieser Bigge, diesem gluckernden Gebirgsflüsschen hier!

Lu: Es ist sinnlos. Der feine Herr macht sich wiedermal lustig, woll?

Al: Eine Seefahrt, die ist lustig …

Lu: Eines Tages wirst Du Lügen gestraft: Auf der Bigge fahren dann weiße Schiffe und das Wasser von Bigge und Lister bringt Energie und Sicherheit.

Al: Mit Sicherheit …

Informationen zum Besuch

Adresse:
Tourismusverband Biggesee-Listersee
Schüldernhof 17
57439 Attendorn
Tel. 02722/6579240
info@bigge-listersee.de
www.biggesee-listersee.com

Öffnungszeiten:
Das Areal ist 24h zugänglich.

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Ein Tal versinkt im See – Biggetalsperre (ca. 1966)

Kurzbeschreibung (Film ohne Ton)

Die Filmausschnitte zeigen unterschiedliche Arbeitsmaßnahmen während des Baus der Biggetalsperre zwischen 1957 und 1965.

Die Bigge- und Listertalsperre im Wandel der Zeit