Hennetalsperre

Meschede

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Hennetalsperre

Um eine Tonne Kohle zu fördern, braucht es im 19. Jahrhundert 1,75 Kubikmeter Wasser. Eine Tonne Stahl verschlingt sogar fünf Kubikmeter. Was das mit der Hennetalsperre bei Meschede zu tun hat? Industrie, Gewerbe und Großstädte des Ruhrgebiets hingen und hängen fast komplett von der Wasserquelle Ruhr ab. Der Hennesee ist einer von acht Stauseen, die den Pegelstand der Ruhr zuverlässig regulieren …

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… In regenreichen Zeiten speichert er das Wasser und gibt es in Trockenperioden an die Ruhr ab. Abgesehen davon lässt sich in und auf dem Hennesee trefflich baden, tauchen und segeln, und die Wälder der Umgebung locken Wanderer und Radfahrer. Eine frische Brise verspricht zudem die Rundfahrt auf der „MS Hennesee“, und Himmelsstürmer erklimmen auf der „Himmelstreppe“ in 333 Stufen die Staudammkrone.

Die zweite Dammkrone, um genau zu sein. Die 1905 fertig gestellte erste Staumauer verläuft ehemals etwa 200 Meter unterhalb der heutigen. Allerdings gibt es Probleme mit dem porösen Kalksteinuntergrund, den das kohlensäurehaltige Wasser der Henne durchlöchert wie einen Schweizer Käse. Dadurch geht so viel Wasser verloren, dass sich der Talsperrenbetrieb nicht mehr lohnt und obendrein Schäden an der Staumauer zu befürchten sind. Also lässt man das Wasser des ersten Hennesees wie aus einer Badewanne ablaufen, muss aber umgehend Ersatz schaffen: Ein Staubecken an dieser Stelle ist unverzichtbar, um Niedrigwasser der Ruhr auszugleichen und die Wasserversorgung des Ruhrgebiets sicherzustellen. Die heutige Sperrmauer liegt an einer Stelle, deren löchriger Untergrund kostengünstiger abzudichten ist. Sie geht 1955 in Betrieb und zählt mit 38,4 Millionen Kubikmetern Wasser zu den kleineren Talsperren im Flussgebiet der Ruhr. Zusammen kommen die acht dort angelegten Stauseen auf ein Fassungsvermögen von 473 Millionen Litern, wovon der Löwenanteil – 60 Prozent – auf Bigge- und Möhnesee entfällt. Dieses gewaltige Wasserreservoir bildet ein zusammenhängendes System, das die Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbandes in Essen steuert.

Südwestfalen bescheren die Stauseen darüber hinaus ein touristisches Markenzeichen, das durch gezielte Maßnahmen zusätzlich aufgewertet wird. Im Fall des Hennesees gehört die Renaturierung der Henne ebenso dazu wie der parkähnlich angelegte Henne-Boulevard, der den Staudamm mit der zwei Kilometer entfernten Innenstadt von Meschede verbindet. Optisches Highlight ist die in den Abendstunden beleuchtete Himmelstreppe zu einer Aussichtsplattform in 60 Metern Höhe.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Hennetalsperre

Lu:

Wieder bergauf – gibt’s da keine Treppe? Hier an der plätschernden Henne wär’ doch ein Picknick vorzüglich, Bütterken und ein kühles Blondes …

Vollständiger Dialogtext
Lu: Wieder bergauf – gibt’s da keine Treppe? Hier an der plätschernden Henne wär’ doch ein Picknick vorzüglich, Bütterken und ein kühles Blondes, Alfred? Hast Du auch Schmacht?

Al: Hmm – apropos Wasser! Vor den Toren der Stadt so ein unbändiger Bach – da muss eine Staumauer her. Dann hätt’ ich immer genug Wasser für meine Fabriken und zugleich Ruhe vor der Ruhrflut – grandios!

Lu: Ach Al – ich krieg echt die Pimpernellen mit Dir – denkst immer nur an Kohle. Was ist mit dem einfachen Volk? Trinkwasser und Sommerfrische – so wird ein Schuh draus!

Al: D’accord Lu. Aber mit dem Dampfross von Essen ruhraufwärts bis Meschede und mit dem Drahtesel eine Runde drehen oder Dampfer fahren, das wär ein Gewinn für das Gemeinwohl …

Lu: Papperlapapp – ich nehme jetzt ein Bad und dann hab’ ich Kohldampf. Schaust Du wohl weg! Tss!

Informationen zum Besuch

Ein Ausgangspunkt für die Erkundung
der Talsperre kann der Wanderparkplatz
am Hennedamm sein.

Am Stadtpark 6
59872 Meschede
Tel. 02924/9022443
www.hennesee-sauerland.de

Öffnungszeiten:
Das Areal ist 24h zugänglich.

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Die Hennetalsperre früher und heute