Westfälisches KettenschmiedeMuseum

Dieses Museum hat es in sich. Es bietet Bären, Feuerpausen und sogar ein Kettenkarussell, aber nichts davon entspricht der Vorstellung, die man sich gewöhnlich davon macht. Denn hier geht es um das Schmieden schwerer Ketten mit schweren Maschinen. Das ist sowohl im Ruhrgebiet als auch im Sauerland lange ein wichtiger Industriezweig. Fröndenberg liegt genau an der Nahtstelle zwischen beiden Regionen …

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… Das Gelände der ehemaligen Papierfabrik Himmelmann präsentiert sich heute als attraktiver Landschaftspark. In einem Magazingebäude haben ehrenamtliche Helfer Maschinen aus längst aufgelösten Kettenfabriken zusammengetragen und restauriert: vom Schmiedefeuer einer örtlichen Kettenfabrik aus dem Jahr 1910 bis zu den Knotenkettengeräten, Gliederbiegern und Verdrehmaschinen der 1920er bis 1950er Jahre.

Ausführlich geht das Museum auf die einzelnen Arbeitsschritte des Kettenschmiedens ein und zeichnet die allmähliche Automatisierung des Gewerbes nach. Den Auftakt bilden die um 1900 eingeführten Fallhämmer, die die Schlagkraft beim Schmieden deutlich erhöhen - im Museum vertreten durch den Federfallhammer vom Typ „Ajax“. Der nächste technologische Schub folgt auf dem Fuß: das maschinelle Elektroschweißen, das vor allem die Herstellung kleinerer Ketten vereinfacht. Eine Folge davon ist die vermehrte Anstellung von Frauen - sie verdienen vor dem Ersten Weltkrieg etwa zwei Drittel weniger als männliche Metallarbeiter. Den Strom zum Antrieb der Maschinen liefert seit 1905 das erste Wasserkraftwerk der Fröndenberger Stadtwerke.

Die beschleunigte Industrialisierung beschert Fröndenbergs Kettenfabriken seit den 1880er Jahren Aufträge aus unterschiedlichen Branchen. Schon früh spezialisieren sich die örtlichen Hersteller darauf, starke Schiffs- und Ankerketten zu fertigen. Kundschaft versprechen überdies neue technische Geräte, die zu jener Zeit die Landwirtschaft revolutionieren. Im Kohlebergbau des Ruhrgebiets beginnt der verstärkte Ketteneinsatz in den 1950er Jahren: Die sogenannte Hobelkette ersetzt das bis dahin übliche Drahtseil beim Lösen der Kohle, die anschließend von Förderketten zu Förderbändern und -wagen transportiert wird. Ein weiterer wichtiger Absatzmarkt tut sich durch Ölbohrinseln auf, deren Verankerung am Meeresboden schwere Ketten erfordert. Am Ende sind es wirtschaftliche Konzentrationsprozesse und die weltweite Konkurrenz, die der örtlichen Kettenindustrie ein Ende setzen – im ausgehenden 20. Jahrhundert ist sie fast vollständig aus Fröndenberg verschwunden.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Westfälisches KettenschmiedeMuseum

Lu:

Jetzt zeige ich Dir mal, wie man richtige eiserne Ketten schmiedet. Mit starken Gliedern, die Förderkörben festen Halt geben und …

Vollständiger Dialogtext
Lu: Jetzt zeige ich Dir mal, wie man richtige eiserne Ketten schmiedet. Mit starken Gliedern, die Förderkörben festen Halt geben und einsame Schiffe im Sturm sicher ankern lassen.

Al: Ich will Dir keinen Korb geben, Lu, aber höre ich da Doppeldeutiges?

Lu: Upsala – der stolze Bello plötzlich kurz angekettet? Keine Angst, ich will Dich nicht heiraten – und Stopp – hier am Ruhr-Wehr machen wir Halt.

Al: Westfälische Ketten kenne ich jedenfalls längst – ohne sie wären Stahlwerke gar nicht denkbar, unzertrennbare Lieferketten …

Lu: Dann bist Du ja eh längst in den Bund Deines Lebens eingetreten – ist aber wohl eher eine Zweckehe? – Tsss!

Al: Jeder ist halt seines eigenen Glückes Schmied. Mein Feuer brennt mehr für glühende als für güldene Ringe.

Informationen zum Besuch

Adresse:
Ruhrstraße 12 (im Himmelmannpark)
58730 Fröndenberg/Ruhr
Telefon: 02373/82004 und 0171/7092963
info@kulturzentrum-froendenberg.de
www.freu-dich-auf-froendenberg.de

Öffnungszeiten:
Apr–Okt: Sa/So/Feiertage: 10–16 Uhr

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Das Westfälische Kettenschmiedemuseum im Wandel der Zeit

Westfälisches KettenschmiedeMuseum




EisenStahl 18 Kettenschmiedemuseum

Dieses Museum hat es in sich. Es bietet Bären, Feuerpausen und sogar ein Kettenkarussell, aber nichts davon entspricht der Vorstellung, die man sich gewöhnlich davon macht. Denn hier geht es um das Schmieden schwerer Ketten mit schweren Maschinen. Das ist sowohl im Ruhrgebiet als auch im Sauerland lange ein wichtiger Industriezweig. Fröndenberg liegt genau an der Nahtstelle zwischen beiden Regionen …

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Industriemuseum Menden – Gut Rödinghausen




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Industriespionage sagst Du, Luise? Industriepioniere wie die von Dückers an der Hönne in Lendringsen sind Visionäre, Wegbereiter, Erfinder. Sie haben halt überall auf der Welt die besten Ideen – sagen wir – zusammengetragen. Adelig hin oder her, die Ergebnisse sprechen für sich: Puddelverfahren für günstiges Schmiedeeisen, starke Drähte für schwebende Bahnen.

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DiscGolfPark im Hindenburgpark




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Wenn man die Ruhr hier für die Stahlwerke in Dortmund und zur Trinkwassergewinnung
aufstaut, entstehen ruhige Wasser, ein Paradies für Kiebitze und Störche oder deren Leibspeise: quakende Lurche! Am Ufer könnten auch die Menschen Natur genießen, durch schattige Parkanlagen wandeln, sich sportlich betätigen oder miteinander messen.

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