Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen

2.300 Jahre - so lange beschert der Erzreichtum den Siegerländern Arbeit, Lohn und Brot! Allein Herdorf zählt mehrere Bergwerke, in denen seit 1872 der Essener Krupp-Konzern das Sagen hat. Das Museum in der alten Dorfschule setzt die regionale „Eisenzeit“ wie ein Puzzle zusammen. Das größte Highlight wartet im Keller: ein spannendes Schaubergwerk mit Grubenloks, Maschinen und Pressluftbohrern …

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… Die eingespielten Originalgeräusche erwecken dabei echte Grubenatmosphäre. Für die Phase der Hochindustrialisierung in der Ära Krupp steht das Außengelände mit seinem originalgetreu aufgebauten Fördergerüst, dem Maschinenhaus und Großgeräten aus einem einstigen Stahlwerk. Gerade für die Erzeugung von Qualitätsstahl ist der hochwertige Siegerländer Spateisenstein lange Zeit eine unverzichtbare Zutat.

„Hier liegt eine ungeheure Anhäufung von Metallen aller Art im Schoß der wilden Berge verborgen, die der Bergmann zum Teil nach uralten Sitten herausholt, und der Hüttenmann zu Gelde macht“, schreibt 1804 der preußische Bergrat Friedrich August Eversmann über die damalige Grafschaft Sayn-Altenkirchen. Die meisten Bergwerke der Region befinden sich zu Beginn der Industrialisierung im Besitz von Einzelpersonen. Viele von ihnen schließen sich später zu Gewerkschaften zusammen, können jedoch notwendige Modernisierungen auf Dauer nicht stemmen. Das übernehmen Stahlkonzerne aus dem Ruhrgebiet, die besonders vor der Erfindung des Thomas-Massenstahlverfahrens auf die manganhaltigen Siegerländer Erze angewiesen sind.

In Herdorf erwirbt die Firma Krupp unter anderem die Grube Wolf, die 1925 aufgegeben und zehn Jahre später im Zuge der deutschen Wiederaufrüstung erneut aktiviert wird. Ihrer Einweihung 1937 misst Gustav Krupp von Bohlen und Halbach als Profiteur der deutschen Kriegsvorbereitungen derart viel Bedeutung bei, dass er höchstpersönlich anreist und den versammelten Bergleuten anschließend ein im Sonderzug herbeigeschafftes Essen spendiert. „In Herdorf“, schreibt später ein Zeitgenosse, „wurde noch lange von dem Krupptag auf der Grube ,Wolf’ gesprochen“.

Mineralienfreunden in aller Welt ist gerade dieses Siegerländer Bergwerk bis heute ein Begriff, weil die hier gefundenen Exemplare von Rhodochrosit- und Malachitkristallen und von gediegenem Kupfer in keiner Sammlung fehlen dürfen. Zechen und Schmelzhütten dagegen spielen in der Region schon seit Jahrzehnten keine Rolle mehr. Ihr einzigartiges Erbe hält das Bergbaumuseum in Herdorf-Sassenroth in spannenden Technikerlebnissen fest.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen

Al:

Wo schleppst Du mich hin, Lu? Soll ich etwa nochmal die Schulbank drücken?…
 

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Al: Wo schleppst Du mich hin, Lu? Soll ich etwa nochmal die Schulbank drücken?

Lu: Es könnte gar nicht schaden, Deinen Wortschatz um den Begriff „Eisenland“ zu erweitern …

Al: Du meinst das Siegerland? Eisen und Siegen passen jedenfalls gut zu meiner Wenigkeit – und zum Land an der Ruhr zwischen Witten und Duisburg …

Lu: Also aufgepasst Herr Oberschlau: Hier wurde schon Erz geschürft und geschmolzen, als sich im Ruhrgebiet noch Fuchs und Hase „Gute Nacht“ gesagt haben.

Al: In der Dorfschule?

Lu: Im Siegerland! Schon vor Christi Geburt haben hier Blei, Silber und Kupfer das Licht der Welt erblickt. Tausende Bergleute stehen in Lohn und Brot – hier im „wahren“ Eisenland!

Al: Lass gut sein – all das ist mir längst bekannt, Lu! Und zugegebenermaßen habe ich meine Hausaufgaben längst gemacht. Habe schon ein Auge auf diese Reichtümer geworfen. Ich werde hier investieren und alles wieder „in Schuss“ bringen …

Lu: Also noch ein heißes Eisen in Deinem lodernden Schmiedefeuer!?

Informationen zum Besuch

Adresse:
Schulstr. 13
57562 Herdorf-Sassenroth
Tel. 02744/6389
bergbaumuseum.kreisak@t-online.de
www.bergbaumuseumkreisak.de
 

Öffnungszeiten:
Di–So: 10–12 Uhr + 14–17 Uhr

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Bildergalerie zum Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen

Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen




Bergbau 9 Bergbaumuseum Altenkirchen

2.300 Jahre - so lange beschert der Erzreichtum den Siegerländern Arbeit, Lohn und Brot! Allein Herdorf zählt mehrere Bergwerke, in denen seit 1872 der Essener Krupp-Konzern das Sagen hat. Das Museum in der alten Dorfschule setzt die regionale „Eisenzeit“ wie ein Puzzle zusammen. Das größte Highlight wartet im Keller: ein spannendes Schaubergwerk mit Grubenloks, Maschinen und Pressluftbohrern …

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Ausgrabungsstätte Gerhardsseifen




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Du weißt, ich bin Vertreter der „Stahlzeit“und glühender Verfechter einer blühenden Zukunft dieses Metalls. Aber wusstest Du auch, dass schon die alten Kelten vor über zweitausend Jahren in der Verarbeitung von Eisen Meister waren? Hier gab es die größten eisenzeitlichen Verhüttungsöfen. Hier haben die Kelten auf Ambosssteinen zugeschlagen und geschmiedet. Mit ihren Produkten verhalfen sie so manchem Kriegsfürsten zu Siegen und Bauern zu reicher Ernte.

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Besucherbergwerk Wodanstolln




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Das ist ja sooo niedlich – ein kleines Berghäuschen! Und die Loren vom Grubenbähnchen sehen auch aus wie Spielzeuge! Wer holt damit bloß das Erz aus dem Berg? Emsige Zwerge? Lass uns einfahren, Alfred! Denk’ an Deinen Fotoapparat!

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