Erzlagerstätten, Wälder für die Gewinnung von Holzkohle und Wasserkraft – dieser natürliche Dreiklang macht Sieger- und Sauerland jahrhundertelang zu Taktgebern der Eisen- und Stahlindustrie. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch verlagern sich die Gewichte. Koks, gewonnen aus den gewaltigen Fettkohlenvorkommen des Ruhrgebiets, ersetzt die Holzkohle als Brennmaterial im Hochofen. Im Revier gelingt das erstmals 1848/49 auf der Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim. Auch technologische Neuerungen in der Roheisen- und Stahlerzeugung – Puddelwerke, Bessemer-Konverter, Thomasverfahren – halten zuerst an der Ruhr Einzug. Fortan prägen ganze Dynastien von Stahlmagnaten die aufstrebenden Ruhrgebietsstädte: Thyssen in Duisburg, Haniel und Jacobi in Oberhausen, Krupp in Essen, Hoesch in Dortmund. Im Sieger- und Sauerland rüsten die Hochöfen nun ihrerseits auf Koksbetrieb um.
Möglich macht das 1861 der Bau der Eisenbahnlinie Hagen-Siegen, durch den Ruhrkohle kostengünstig nach Südwestfalen gelangt. Umgekehrt bekommen die Hütten des Ruhrgebiets Zugang zum hochwertigen Siegerländer Spateisenerz. Heute ist thyssenkrupp Steel in Duisburg-Hamborn, Europas größtes Hüttenwerk, einer der letzten verbliebenen Stahlstandorte im Ruhrgebiet, während sich andere ehemalige Werksanlagen zu Leuchttürmen der Industriekultur gewandelt haben. Südwestfalen dagegen konnte sich als Industrieregion behaupten: Dort liegen spannende Technikdenkmäler Tür an Tür mit hochspezialisierten Europa- und Weltmarktführern.

Alle Eisen- & Stahl-Reiseziele

Auf dieser Google-Karte finden Sie alle Highlights und weiteren Reiseziele der Stahl·Zeit·Reise aus der Kategorie Eisen & Stahl. So können Sie problemlos navigieren und planen. Alternativ können Sie unsere Übersichtskarte mit allen Infos auch als PDF-Datei herunterladen.

Deutsches Drahtmuseum




EisenStahl 21 Drahtmuseum

Dass das Deutsche Drahtmuseum gerade in Altena steht, hat gute Gründe: Seit dem Mittelalter gilt der Ort als deutsche Drahthauptstadt. Was das wirtschaftlich bedeutet, erleben Besucher auf Schritt und Tritt: Draht war immer unentbehrlich – vom Kettenhemd bis zum Supraleiter. Deshalb gelangte Altenaer Draht schon früh über diverse Handelswege ins Ruhrgebiet und bis nach Skandinavien und Osteuropa …

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Geschichtsmuseum Lüdenscheid




EisenStahl 23 Geschichtsmuseum Lüdenscheid

Wichtige Station am Drahthandelsweg, Knopfstadt, Geburtsort der Aluminiumindustrie, Zentrum der Kunststoffverarbeitung – Lüdenscheids Weg in die Industrialisierung ist vielseitig und innovativ. So garantiert erst das hier geschmiedete Osemundeisen den frühen Erfolg der märkischen Drahtprodukte im Ruhrgebiet und in ganz Europa. Das Museum macht daraus eine bunte Mischung (kultur)historischer Schätze …

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Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf




EisenStahl 19 Barendorf

Richten, Entgraten, Bläuen, Umschlagen: Akkurat führen die Maschinen im Nadelmuseum vor, wie aus Draht eine Öhrnadel wird. Gleich nebenan, in der Gelbgießerei, schauen Besucher live beim Messingguss zu. Nadeln und Messingprodukte – dafür war Iserlohn einmal berühmt, auch im benachbarten Ruhrgebiet. Und hier, im Museum Barendorf, wird ihre Herstellung gezeigt …

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Luisenhütte Wocklum




EisenStahl 22 Luisenhuette

Wald und Wiese, wohin das Auge blickt. Dazu Fachwerk, ein Mühlenteich. Idylle! Und im Innern der Luisenhütte? Stehen Besucher plötzlich vor einem zehn Meter hohen Holzkohlehochofen anno 1758. Sehen am Abstich „flüssiges Eisen“ fließen – als Lichtinszenierung. Und erfahren: Diese Hüttenanlage – die älteste komplett erhaltene in Deutschland – war einmal die Blaupause für die frühen Hütten des Ruhrgebiets …

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LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte




EisenStahl 12 St. Antony-Huette

Höchst idyllisch, die „Wiege der Ruhrindustrie“: Neben den Resten der ersten Eisenhütte im Ruhrgebiet – anno 1758 – spiegeln sich dort Kontorgebäude und einstiges Wohnhaus des Hüttenleiters als gediegenes Fachwerk im Weiher des Elpenbachs. Johann Eberhard Pfandhöfer, dubioser Hüttenmeister aus Siegen, steht gleich zu Beginn im Zentrum des Machtgerangels, das die Geburt der Ruhrindustrie begleitet …

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LWL-Freilichtmuseum Hagen




EisenStahl 17 Freilichtmuseum Hagen

Ohne Wasser kein Antrieb! Das gilt auch für die vor- und frühindustrielle Technik im Sauerland. Egal, ob Getreide- oder Walkmühle, Schleifwerk oder Drahtrolle, Schmelzhütte oder Hammerwerk – die Lage ist immer dieselbe: im Tal, am Wasser! Auch im Freilichtmuseum im Mäckingerbachtal drehen sich die Wasserräder. So wie hier sieht maschinelles Arbeiten aus, bevor die Ruhrkohle die Wasserkraft verdrängt …

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LWL-Museum Henrichshütte Hattingen




EisenStahl 15 Henrichshütte Hattingen

Der älteste erhaltene Hochofen des Ruhrgebiets steht nicht etwa in Essen oder Oberhausen, er steht im beschaulichen Hattingen am Südrand des Reviers. Neben dem mittelalterlich anmutenden Fachwerk des Ortes wirkt die 1854 gegründete Hütte wie von einem anderen Stern. Gleich drei Themenpfade erzählen spannende Geschichten über turmhohe Technikkolosse, hartgesottene Hüttenwerker und den Vormarsch der Natur …

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Museen Burg Altena




EisenStahl 20 Burg Altena

Hoch über der alten Drahtzieherstadt thront eine der schönsten Höhenburgen Deutschlands. Ab dem 12. Jh. wurde sie zum Schutz der regionalen Eisengewinnung errichtet. Unter dem Motto „Ritter, Schmiede, Wandersleut“ zeigt sie neben der ersten Jugendherberge der Welt die Geschichte des industriell herausragenden Märkischen Sauerlandes. Heute erreicht man die Burg mit einem spektakulären Erlebnisaufzug …

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Museum Wendener Hütte




EisenStahl 24 Wendener Hütte

Gießhalle mit Möllerboden und Holzkohlehochofen, Kesselhaus, Rohstoffmagazin, Hammerwerk, eine Remise für Kutschen und Karren, ein Pferdestall und – in Sichtweite – ein stattliches Wohn- und Verwaltungsgebäude für den Besitzer: So sehen Sauerländer Eisenhütten im 18. und 19. Jahrhundert aus, bevor ihnen die Konkurrenz im Ruhrgebiet das Wasser abgräbt. Und so ist es in Wenden bis heute zu besichtigen …

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Phoenixsee




EisenStahl 16 Phoenixsee

Das hätte sich der Iserlohner Unternehmer Hermann Diedrich Piepenstock kaum träumen lassen: 160 Jahre lang beherrscht die von ihm gegründete Hermannshütte den Dortmunder Ortsteil Hörde, und dann wird aus dem einst riesigen Stahlwerk in knapp sechs Jahren ein Naherholungsgebiet mit künstlichem See, edlen Stadthäusern und schicker Gastronomie. An die „Stahlzeit“ erinnert nur noch eine Thomasbirne …

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Villa Hügel




EisenStahl 14 Villa Hügel

Wie ein Kronjuwel der Industrialisierung thront die Residenz der Krupps über dem Baldeneysee. Die 1873 vollendete Villa Hügel setzt dem Industrie-Imperium, das auch Erzbergwerke im Siegerland umfasst, ein repräsentatives Denkmal. Heute beherbergt das Haupthaus wechselnde Ausstellungen und hochkarätige Konzerte, während das Nebengebäude die Firmen- und Familiengeschichte der Krupps erzählt …

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Westfälisches KettenschmiedeMuseum




EisenStahl 18 Kettenschmiedemuseum

Dieses Museum hat es in sich. Es bietet Bären, Feuerpausen und sogar ein Kettenkarussell, aber nichts davon entspricht der Vorstellung, die man sich gewöhnlich davon macht. Denn hier geht es um das Schmieden schwerer Ketten mit schweren Maschinen. Das ist sowohl im Ruhrgebiet als auch im Sauerland lange ein wichtiger Industriezweig. Fröndenberg liegt genau an der Nahtstelle zwischen beiden Regionen …

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Landschaftspark Duisburg-Nord




EisenStahl 11 Landschaftspark Duisburg

Die irre Hitze – 1.500 Grad am Hochofenabstich – ist verflogen, aber der Rest der einstigen Thyssen-Hütte steht noch, nur anders: Der Gasometer ist heute ein Tauchbecken, die Erzbunkeranlage ein Klettergarten, und vom Hochofen 5 blicken Besucher über das westliche Ruhrgebiet. Kaum zu glauben, dass hier einmal Erze aus aller Welt – zum Teil auch aus dem Siegerland – in großem Stil verhüttet wurden …

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Gasometer Oberhausen




EisenStahl 13 Gasometer Oberhausen

117,5 Meter Höhe, 67,7 Meter Durchmesser: Bei seiner Einweihung 1929 ist dieser Scheibengasbehälter Europas größter Gasometer. Heute erinnert das weithin sichtbare Wahrzeichen Oberhausens an die Schwerindustrie, die das Ruhrgebiet gegenüber anderen Industrielandschaften wie Südwestfalen auszeichnete, und lockt als eine der ungewöhnlichsten Ausstellungshallen des Kontinents tausende Besucher an …

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