Luisenhütte Wocklum

Wald und Wiese, wohin das Auge blickt. Dazu Fachwerk, ein Mühlenteich. Idylle! Und im Innern der Luisenhütte? Stehen Besucher plötzlich vor einem zehn Meter hohen Holzkohlehochofen anno 1758. Sehen am Abstich „flüssiges Eisen“ fließen – als Lichtinszenierung. Und erfahren: Diese Hüttenanlage – die älteste komplett erhaltene in Deutschland – war einmal die Blaupause für die frühen Hütten des Ruhrgebiets …

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… Mit Videos, Lichteffekten und Heizstrahlern erzählt das Museum Luisenhütte von der Knochenarbeit am Hochofen. Nebenan, in den Kupolöfen der Eisengießerei, gerann das Roheisen zu Zahnrädern und Kanonenkugeln. Zwei noch funktionstüchtige Kolbengebläse liefen wahlweise mit Wasser- oder Dampfkraft. Genauso könnte die St. Antony-Hütte in Oberhausen ausgesehen haben, von der kaum noch etwas übrig ist.

Warum eigentlich Luisenhütte? Weil dort Frauen das Sagen hatten. Genauer: adelige Frauen aus der Familie von Landsberg-Velen, die das Werk 1748 gründeten und zehn Jahre später in Betrieb nahmen. Treibende Kraft dabei war die geschäftstüchtige Anna Maria Theresia (1710–1765). Nach dem Tod ihres Mannes führte sie die Geschäfte allein weiter und trug Sorge dafür, dass ihr Sohn ein „zur perfection gebrachtes Eisenbergwerk“ übernehmen konnte.

Etwa ein Jahrhundert später tat sich eine weitere Frau hervor: Ludovika (Louise) Friederike, die Namensgeberin der Hütte. Zu ihrer Zeit kam es zu einer umfassenden Modernisierung der Anlage: Der Hochofen wurde vergrößert, die Eisengießerei entstand und im Gebläsehaus schnaufte fortan eine Dampfmaschine. Einen Teil der Erze bezog die Luisenhütte mittlerweile aus der Grube Helle im Felsenmeer Hemer. Nur eines blieb gleich: die Befeuerung des Hochofens mit Holzkohle - ein Umstand, der schließlich das Schicksal des Standorts besiegelte. Nicht nur, weil die ausgedehnten Wälder der Freiherren von Landsberg zur Neige gingen, sondern weil die Konkurrenz im Ruhrgebiet längst mit Koks heizte, dessen Brennwert der Holzkohle weit überlegen war. Dazu kam, dass der Bau der Lennetalbahn die Luisenhütte links liegen ließ. Technisch und geografisch ins Abseits geraten, stellte sie 1865 ihren Betrieb ein. Danach blieb sie rund 80 Jahre unangetastet und feierte Mitte des 20. Jahrhunderts ihr Comeback als weitgehend intaktes Zeugnis der Frühindustrialisierung. Dessen einstige Maschinerie macht eine interaktive Computersimulation wieder lebendig. Jährlicher Höhepunkt ist die Veranstaltung „Luise heizt ein“ im Rahmen der Festivalreihe FERROMONE Industrie und Kultur in Südwestfalen (früher „Live in den Fabrikskes") mit einem bunten Programm für Groß und Klein.

Stahl•Zeit•Reiseziele in der Nähe

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Luisenhütte Wocklum

Lu:

Wir nehmen den nächsten Abzweig! Am Borkebach lang, Alfred! Geradeaus geht es zu unserem Wasserschlösschen …

Vollständiger Dialogtext
Lu: Wir nehmen den nächsten Abzweig! Am Borkebach lang, Alfred! Geradeaus geht es zu unserem Wasserschlösschen.

Al: Mach hinne! Ich will endlich Deinen Hochofen sehen. Hoch zu Ross können wir später noch einen Ausritt wagen. Du bist doch pferde-närrisch, oder?

Lu: Aber sicher – auf unseren Ländereien und in den Wäldern immer noch das beste Fortbewegungsmittel. Eine Bahnlinie durch die enge Hönneschlucht ist wohl Zukunftsmusik. Da die Hütte! – Gut versteckt!

Al: Das ist alles? Das soll ein Hochofen sein? Sieht aus wie ein verkorkster Bauernhof.

Lu: Wart’s nur ab, Du alter Knötterkopp! Ohne unsere Expertise und den Pioniergeist der Sauerländer Familien würdet Ihr in Essen immer noch keinen Stahl kochen. Klein, aber oho – und das Erz liegt gleich nebenan im Felsenmeer.

Al: Ist ja schon gut, Lu! Offenbar können wir nur miteinander. Toll in Schuss Dein Öfchen – und Wasserkraft ohne Ende …

Informationen zum Besuch

Adresse:
Wocklum 10
58802 Balve-Wocklum
Tel. 02352/9667034
www.maerkischer-kreis.de >Kultur & Tourismus >Luisenhütte
museen@maerkischer-kreis.de

Öffnungszeiten:
1. Mai – 31. Okt: Di - Fr: 9.30 – 17 Uhr
und Sa/So/Feiertage: 11 – 18 Uhr

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Am Feuerstrom des Eisens (1952)

Kurzbeschreibung (Film ohne Ton)

In der Machart eines Dokumentarfilms zeigt ein Stahlarbeiter seinen Kollegen Bilder von seinem Besuch der historischen Luisenhütte: „Letzten Sonntag, da habe ein anderes Hüttenwerk gesehen, wohl einige Jahrhunderte älter als unseres hier.“

Die Luisenhütte Wocklum im Wandel der Zeit

Luisenhütte Wocklum




EisenStahl 22 Luisenhuette

Wald und Wiese, wohin das Auge blickt. Dazu Fachwerk, ein Mühlenteich. Idylle! Und im Innern der Luisenhütte? Stehen Besucher plötzlich vor einem zehn Meter hohen Holzkohlehochofen anno 1758. Sehen am Abstich „flüssiges Eisen“ fließen – als Lichtinszenierung. Und erfahren: Diese Hüttenanlage – die älteste komplett erhaltene in Deutschland – war einmal die Blaupause für die frühen Hütten des Ruhrgebiets …

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Sorpesee




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Wenn ich für diese Stauanlagen zuständig wäre – Wasserfrau vom Dienste sozusagen – dann würde ich hier so einen mächtigen Damm aufschütten. Das Tal der Sorpe ist gesegnet mit Quellen und reich bewaldet. Und dann würde ich eine herrliche Promenade rund um den Sorpesee anlegen, zum Flanieren, Radeln und Baden und Eintauchen in die Tiefen stiller Buchten!

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Geschichtspark Balve




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Nun lass uns ein wenig die Nachbarschaft Deiner Hütte erkunden, Luise. Gib ein paar Geschichten der Heimat zum Besten! Woher kommt Euer Erz? Wo baut Ihr Kalk ab? Stimmt es tatsächlich, dass es einen Hohlraum unter dem Berg hier gibt, der Platz für ein ganzes Schützenfest böte oder gar für zottelige Urzeitmonster?

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