LWL-Museum Zeche Nachtigall

Der frühe Ruhrbergbau beginnt mit Bauern und Tagelöhnern: Sie graben waagerechte Stollen in die Hänge und klopfen Steinkohle für den Eigenverbrauch. Später werden aus Bauern Bergleute, aus Stollen Schächte, aus Bohlenwegen Schienen, die die Kohle bis zu den Sauerländer Eisenhütten bringen. Das alles offenbart sich im Muttental wie unter einem Brennglas: 300 Jahre Bergbaugeschichte zum Anfassen! …

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… Nur wo anfangen? Im Besucherbergwerk Nachtigallstollen mit einem Kohleflöz tief im Berg? Im Maschinenhaus mit einer Dampfmaschine von 1887, die zuletzt in der Zeche Prosper Haniel in Bottrop Dienst tat? In der „Zeche Eimerweise“, die die primitive Kohleförderung der Nachkriegsjahre nachbaut? Im Ringofen der später entstandenen Ziegelei? Oder auf einem Bergbauwanderweg durchs idyllische Muttental?

Die Vielfalt des Angebots spiegelt eine jahrhundertealte Bergbautradition. Diese Landschaft, die heute so naturnah wirkt, ist in Wahrheit einer der frühesten Hotspots des Ruhrbergbaus - dank optimaler geologischer Bedingungen. Denn die hiesigen Steinkohleflöze liegen nicht nur besonders oberflächennah, sie sind mit fünf Metern Kohle pro 100 Metern Schichtpaket oft auch doppelt so ergiebig wie im Ruhrgebietsdurchschnitt. Was das für die Arbeit untertage bedeutet, zeigt der Rundgang durch den Nachtigallstollen.
1832 ändern sich die Verhältnisse dramatisch – mit dem Abteufen des Tiefbauschachts Neptun. Der bricht mit der bisherigen Praxis des horizontalen Vortriebs und bohrt sich 450 Meter in die Tiefe. Die Voraussetzung: leistungsfähige Dampfmaschinen zur Entwässerung der nun gleich etagenweise angelegten Fördergänge. Was genau bedeutet dieser Übergang vom Stollen- zum Tiefbau? Das erzählt die Ausstellung rund um Schacht Hercules, der Schacht Neptun 1839 folgt und die Zeche Nachtigall zur ersten Tiefbauzeche südlich der Ruhr macht.
Eine Herausforderung ist von Anfang an der Kohletransport. Jahrzehntelang laden Arbeiter die Kohlesäcke auf Maultiere oder wuchten sie in Schubkarren zur aufkeimenden Kleineisen- und Textilindustrie an Wupper und Ennepe. Ein weiteres Ziel sind die Kohlekähne der Ruhr, wie eine audiovisuelle Station im Maschinenhaus zeigt. 1829 geht die Muttenthalbahn in Betrieb, eine der ersten Pferdebahnen Europas, und mit der Eröffnung der Ruhrtalbahn gelangt Muttentaler Kohle seit den 1870er Jahren bis ins Sauerland. 1892 stellt die Großschachtanlage Nachtigall ihren Betrieb ein und macht einer Ziegelei Platz, deren Ringofen heute Teil des Museumsstandortes ist.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: LWL-Museum Zeche Nachtigall

Lu:

Ist das so ein Flöööz, da vorne in der Felswand? Das glitzert aber wirklich wunderschön! …
 

Vollständiger Dialogtext
Lu: Ist das so ein Flöööz, da vorne in der Felswand? Das glitzert aber wirklich wunderschön!

Al: Ich sage doch – schwarzes Gold – Steinkohle! Hier kann man sie einfach im Tagebau ergattern.

Lu: Nachtigall, ick hör’ dir trapsen. Das haben die geschäftigen Bauern doch bestimmt nicht lange mit angesehen …

Al: Wohl war! Schnell hat man erkannt, dass sich das Schürfen hier lohnt. Mundlöcher nennt man übrigens diese Eingänge in die Unterwelt. Und bald geht es in Witten auch per vertikalem Schacht in die Tiefe.

Lu: Sieh nur – die armen Pferde! Müssen die Tiere tatsächlich unter Tage ackern? Welch’ elende Quälerei!

Al: Typisch! Madam denkt zuerst an die geliebten Gäuler statt an die hungrigen Mäuler, die der Bergmann zu stopfen hat. Immerhin wird hier mit modernster Technologie malocht: Kesselhaus und Dampfmaschinen erleichtern die Knochenarbeit ungemein! Sogar eine eigene Grubenbahn gibt es hier.

Lu: Na dann – Glück auf!

Informationen zum Besuch

Adresse:
Nachtigallstraße 35
58452 Witten
Tel. 02302/936640
zeche-nachtigall@lwl.org
www.zeche-nachtigall.de
 

Öffnungszeiten:
Di–So sowie an Feiertagen: 10–18 Uhr
Mo geschlossen außer an Feiertagen

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Das LWL-Museum Zeche Nachtigall im Wandel

LWL-Museum Zeche Nachtigall




Bergbau 5 Zechenachtigall

Der frühe Ruhrbergbau beginnt mit Bauern und Tagelöhnern: Sie graben waagerechte Stollen in die Hänge und klopfen Steinkohle für den Eigenverbrauch. Später werden aus Bauern Bergleute, aus Stollen Schächte, aus Bohlenwegen Schienen, die die Kohle bis zu den Sauerländer Eisenhütten bringen. Das alles offenbart sich im Muttental wie unter einem Brennglas: 300 Jahre Bergbaugeschichte zum Anfassen! …

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Burg Hardenstein




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Wirklich romantisch hier, warum wurde diese schöne Burg bloß aufgegeben? Es gibt sogar eine Eisenbahnstation, und der Fährmann setzt über zum anderen Ruhrufer. Ein Picknick im Schatten der Mauern oder am Wasser? Lass uns den Hauch der Geschichte atmen und die herrliche Ruhrnatur genießen!

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Bergbauwanderweg Muttental




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Die Hänge der Ruhr sind ziemlich steil und durchlöchert – wie ein Schweizer Käse! Besonders entlang der Mutte, diesem munteren Bächlein hier. Das musst Du Dir anschauen! Überall geht es hinein und hinab in den Berg, auf den Spuren der Berg- und Fuhrleute. Kommt Dir das nicht bekannt vor, Luise!?

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