Museum Wendener Hütte

Gießhalle mit Möllerboden und Holzkohlehochofen, Kesselhaus, Rohstoffmagazin, Hammerwerk, eine Remise für Kutschen und Karren, ein Pferdestall und – in Sichtweite – ein stattliches Wohn- und Verwaltungsgebäude für den Besitzer: So sehen Sauerländer Eisenhütten im 18. und 19. Jahrhundert aus, bevor ihnen die Konkurrenz im Ruhrgebiet das Wasser abgräbt. Und so ist es in Wenden bis heute zu besichtigen …

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… Dort wird der Weg vom Erz zum Eisen Schritt für Schritt lebendig. Im funktionstüchtigen Hammerwerk führen Schmiede regelmäßig vor, wie Sensen, Messer und hochwertige Stahlstäbe entstanden, die über Köln und das Ruhrgebiet bis nach Holland gelangten. Als ökologisch-technischer Lernstandort samt spannendem Hüttenwanderweg richtet sich die Wendener Hütte speziell an junge Natur- und Technikfans.

Es ist ein unseliges Tauziehen, das Hin und Her um den Verlauf der 1861 eröffneten Ruhr-Sieg-Bahn. Dabei sieht es für die Wendener Hütte gar nicht so schlecht aus: Louis Remy, damaliger Eigentümer und Präsident der Handelskammer für die Kreise Olpe, Arnsberg, Meschede und Brilon, ist in der Region und darüber hinaus bestens vernetzt. Doch es hilft nichts: Die dringend benötigte Bahnanbindung ans Ruhrgebiet lässt Bigge- und Volmetal links liegen. Das bedeutet nicht nur für die Wendener Hütte das Aus: Nach 138 Jahren muss sie 1866 den Betrieb einstellen.

Bis dahin ist sie überwiegend im Besitz der Familie Remy, einer aus Frankreich eingewanderten Unternehmerdynastie, die das Eisengewerbe an Rhein und Mosel über Jahrhunderte prägt. In Wenden steigt sie in den 1730er Jahren ein, weil sich der Hüttengründer Johannes Ermert mit dem Bau der Anlage finanziell übernommen hat. Von Beginn an setzen die Remys auf Modernisierung. So bauen sie das Hammerwerk zum ersten Raffinierhammer im Herzogtum Westfalen aus, und Louis Remy plant zeitweise, das in England kennengelernte Puddelverfahren zur Herstellung von Schmiedeeisen auch in Wenden einzuführen. Die Produkte – überwiegend Halbfabrikate – gehen an Drahtrollen bei Altena und Rohstahlhammerwerke an der Ennepe, finden aber auch ihren Weg bis nach Amsterdam und Rotterdam. Damit tritt die Wendener Hütte in unmittelbare Konkurrenz zur Eisenindustrie im benachbarten Siegerland. Die Übermacht der Kokshochöfen im Ruhrgebiet und die mangelhafte Verkehrsanbindung mit Pferde- und Ochsenkarren geben schließlich den Ausschlag für ihre Aufgabe. Heute steht sie als eine der ältesten Hochofenanlagen Deutschlands für die Anfänge der Eisenverhüttung.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Museum Wendener Hütte

Lu:

Hier in Wenden wurde weit vor Deiner Zeit hochwertiges Eisen produziert – seit 1728. Ich zeige Dir eine echte Musterhütte, Alfred!
 

Vollständiger Dialogtext
Lu: Hier in Wenden wurde weit vor Deiner Zeit hochwertiges Eisen produziert – seit 1728. Ich zeige Dir eine echte Musterhütte, Alfred!

Al: Bist Du wirklich sicher, dass hier überhaupt noch eine Hütte kommt? Die Bigge ist nur noch ein Rinnsal! Wie soll dieser schmale Bach vier Wasserräder antreiben?

Lu: Diese Ungeduld! Bei uns in Balve-Wocklum erwartet man ebenfalls keinen Hochofen. Hier ist doch alles vor Ort: Eisenerz, Holz für Kohle, Wasserkraft als Antrieb.

Al: Aber weit vom Schuss, Madame – jedoch längst nicht vom alten Eisen. Der Hüttenbesitzer Remy ist wirklich äußerst patent und erfinderisch.

Lu: Ich traf ihn jüngst in Paris – auf der Weltausstellung – er war voller Esprit. Äh, und hat man Dir dort nicht gezeigt, wo die Glocken hängen?

Al: Sei’s drum. Hier ist jedenfalls der Zug abgefahren. Besser gesagt – man kommt gar nicht zum Zuge. Die Ruhr-Sieg-Bahn macht einen großen Bogen um Wenden!

Informationen zum Besuch

Adresse:
Hochofenstraße 6
57482 Wenden
Tel. 02761/81401
info@wendener-huette.de
www.wendener-huette.de

Öffnungszeiten:
Apr – Okt: Di – So: 15 – 18 Uhr
Nov – März: Di – So: 14 – 17 Uhr
Das Areal ist 24h zugänglich.

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Die Wendener Hütte im Wandel der Zeit

Museum Wendener Hütte




EisenStahl 24 Wendener Hütte

Gießhalle mit Möllerboden und Holzkohlehochofen, Kesselhaus, Rohstoffmagazin, Hammerwerk, eine Remise für Kutschen und Karren, ein Pferdestall und – in Sichtweite – ein stattliches Wohn- und Verwaltungsgebäude für den Besitzer: So sehen Sauerländer Eisenhütten im 18. und 19. Jahrhundert aus, bevor ihnen die Konkurrenz im Ruhrgebiet das Wasser abgräbt. Und so ist es in Wenden bis heute zu besichtigen …

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