Sauerländer Kleinbahn

Alles hier ist Nostalgie: das Schnaufen der Dampflok, die Holzbänke, das gemächliche Rattern der Räder. Dabei verkörpern Schmalspurbahnen, wie die Sauerländer Kleinbahn bei Plettenberg, den technischen Fortschritt von einst: Sie ersetzen den Warentransport mit Pferdekarren und rücken die Kleineisenindustrie in den engen Tälern des Sauerlands näher an die Ruhr-Sieg-Strecke und damit ans Ruhrgebiet …

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… Denn die überall sprudelnde Wasserkraft, der Hammerwerke, Schmieden, Gießereien, Kleineisenfabriken und Drahtrollen in die abgelegensten Winkel gefolgt sind, erweist sich jetzt als Nachteil: Für große Züge sind die Betriebe dort unerreichbar, und selbst die Schmalspurbahnen verkehren aus Platzmangel mitten auf der Straße. Heute sind sie alle verschwunden – bis auf die Sauerländer Kleinbahn!

Deren Anfänge sind kurios. Als nämlich 1955 im Sauerland das große Sterben der Schmalspurbahnen beginnt, finden einige wenige Waggons den Weg zu Inselbahnen auf Juist, Spiekeroog und anderswo. Doch auch die werden Anfang der 1980er Jahre stillgelegt, und so stehen plötzlich Waggons zum Verkauf, die ein Stück Sauerländer Industriekultur verkörpern. Diese Chance lässt einigen Eisenbahn-Enthusiasten keine Ruhe. Also gründen sie kurzerhand den Verein “Märkische Museums-Eisenbahn“ und erstehen die besagten Schienenfahrzeuge.

Aber wohin damit? Die historischen Kleinbahntrassen kommen wegen ihrer Streckenführung als „Straßenbahnen“ allesamt nicht mehr in Frage. In dieser Situation stellt die Stadt Plettenberg einen Abschnitt der längst stillgelegten Bahnlinie von Plettenberg nach Herscheid zur Verfügung. Dort pendelte zwischen 1915 und 1969 der „Herscheider“, wie er im Volksmund hieß. Der sollte einmal Teil einer Zugverbindung von Kassel nach Köln sein, die aber bis auf dieses Teilstück nie zustande kam. Heute schnauft dort die Sauerländer KLeinbahn auf einer neu wiederaufgebauten, gut zwei Kilometer langen Strecke durch das idyllische Elsetal. Die Dampflok „Bieberlies“ ist eine „Zugereiste“ – sie verkehrte ehemals als Kleinbahn zwischen Gießen und Bieber, ähnelt aber den Maschinen, die ab den 1930er Jahren für die Kreis-Altenaer Eisenbahn Dienst taten. Auch die meisten Passagierwagen stammen anderswoher, nur die Güterwaggons sind echte „Sauerländer“. Das östliche Ende der Museumsbahnstrecke markiert der Bahnhof Köbbinghauser Hammer bei Plettenberg. Am entgegengesetzten Ende liegt der historische Bahnhof Herscheid-Hüinghausen, ausgestattet mit Biergarten und Bahnhofscafé.

 

Die „Stahl•Zeit•Reisenden“ Luise & Alfred: Sauerländer Kleinbahn

Al:

Else? – Wer ist Else? Wir wollen doch nach Lüdenscheid und nicht schon wieder ein Pläusch’ken halten! …

Vollständiger Dialogtext
Al: Else? – Wer ist Else? Wir wollen doch nach Lüdenscheid und nicht schon wieder ein Pläusch’ken halten!

Lu: Else heißt das Flüssken hier! Zwischen Herscheid und Plettenberg treibt der Bach so manchen Hammer an – Du weißt schon Alfred – mit Wasserkraft!

Al: Und wie schaffen die Herscheider ihre Stahlgüter nach Plettenberg zur Eisenbahn nach Hagen oder Siegen?

Lu: Das ist ein Fall für unsere fleißigen Lieschen!

Al: Alles klar – schon wieder Frauenkraft.

Lu: Will ich meinen! Ich meine unsere kleinen Dampflokomotiven, die auf schmaler Spur durchs Elsetal schnaufen, hinauf und wieder hinunter ins Lennetal zu den großen Schwestern. Man weiß sich eben zu helfen in den engen Seitentälern …

Al: Das gefällt mir! Pferdefuhrwerke sind echt vom alten Eisen. Lass uns mal Kleinbahn fahren – das geht auch ’nen Tacken schneller voran!

Informationen zum Besuch

Adresse:
Elsetalstr. 46
58849 Herscheid-Hüinghausen
Tel. 02357/4637
www.sauerlaender-kleinbahn.de

Öffnungszeiten:
Fahrzeughalle Mo–Sa: 10 Uhr, Fahrbetrieb:
1. So (Mai–Okt), 1.+3. So (Mai–Aug)

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Die Plettenberger Kleinbahn (1961)

Kurzbeschreibung (Film ohne Ton)

Anhand historischer Filmaufnahmen wird deutlich, wie stark die 1896 in Betrieb genommene Kleinbahn das Stadtbild von Plettenberg bis zur Stilllegung 1962 geprägt hat. Die Schmalspurbahn mit ihrer Kastendampflok schaffte konkurrenzfähige Transportbedingungen für die aufstrebende Industrie der Region.

Die Sauerländer Kleinbahn in Bildern

Sauerländer Kleinbahn




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Alles hier ist Nostalgie: das Schnaufen der Dampflok, die Holzbänke, das gemächliche Rattern der Räder. Dabei verkörpern Schmalspurbahnen, wie die Sauerländer Kleinbahn bei Plettenberg, den technischen Fortschritt von einst: Sie ersetzen den Warentransport mit Pferdekarren und rücken die Kleineisenindustrie in den engen Tälern des Sauerlands näher an die Ruhr-Sieg-Strecke und damit ans Ruhrgebiet …

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Hestenberg Rundweg P1 und Kunstpfad




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Plettenberg wird übrigens auch Vier-Täler-Stadt genannt: Else, Grüne und Oesterbach ergießen sich hier in die Lenne. Das kann man von den Höhen des Hestenbergs besonders gut erkennen. Und unterwegs können wir an gemütlichen Plätzken ein Päusken machen oder die Erfrischung des alten Eiskellers suchen. „P“ wie: „perfekter Panoramapfad Plettenbergs“!

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Rundwanderweg an der Oestertalsperre




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Der Oesterbach ist wirklich interessant: schmales Tal, zahlreiche Quellen und am unteren Ende drubbeln sich die durstigen Fabriken. Mit dem Bau einer schicken Bruchstein-Staumauer müsste man auch hier mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen können: Brauchwasser, Wasserkraft, Hochwasserschutz und Badevergnügen – was will man Meer, äh – mehr?

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